Präludium

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Studie zu Präludium 1919
Courtesy Erik de Bourbon-Parme and Art Acquest LLC for the Hans Richter Estate
© Art Acquest LLC

Hans Richter hat sich, wie Viking Eggeling und Walter Ruttmann, als Maler in den 1920er-Jahren dem neuen Medium Film zugewandt. Das Rollenbild Präludium stellt ein konzeptuelles Übergangsformat von der klassischen Leinwand zum Bewegtbild im Film dar. Zunächst als Experiment mit aneinander gereihten kleinformatigen Einzelstudien ausgeführt, hat Richter seine Formensequenz schließlich auf einer großen Bildrolle ausgeführt. Präludium stellt einen frühen Versuch dar, musikalisch aufgefasste Zeit im statischen Bild zu manifestieren. Von links nach rechts entwickelt sich auf der Bildfläche eine Figurenvariation, die sich aus drei themenartigen Elementarfiguren ableitet. Das Bemühen um die Systematisierung der elementaren Formen in ein Zusammenhangsgefüge verbindet die Konzepte Richters mit denen des Konstruktivismus und De Stijl. Richters Formgefüge entfaltet sich darüber hinaus als Präludium im Sinne eines freien Charakterstücks über die horizontale Zeitachse.



 

Werkdetails
  • Originaltitel: Präludium
  • Datum: 1919
  • Genre: Rollenbild