Lightshows und Multimedia-Shows

In Multimedia-Shows wurden die verschiedensten Medien gleichzeitig mobilisiert – insbesondere Musik, Licht und Formen des Tanzes – und damit stellten sie das modernistische Bedürfnis nach einer Medienspezifität der Künste in Frage. Innerhalb dieser Multimediaspektakel stellten die Lightshows das in kultureller Hinsicht wichtigste Phänomen dar; es handelt sich dabei um eine cineastische Form, für die der spontane Zusammenschnitt von Licht, Film und Musik in Echtzeit charakteristisch ist. Auch diese Form hatte Vorläufer: die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichenden Experimente mit Farbenklavieren und die Pioniere aus der Frühzeit des multimedialen Kinos wie Charles und Ray Eames, Stan VanDerBeek und USCO. Mitte der 1960er Jahre wurden Lightshows als Begleitung von live gespielten Rock-Auftritten wichtig. Die bedeutendsten Lightshow-Künstler traten zunächst in San Francisco in Erscheinung, wie z. B. Chet Helms, Glenn McKay, Jerry Abrams und Ben Van Meter, aber fast zeitgleich entstanden ähnliche Shows in Los Angeles (Single Wing Turquoise Bird), in New York (Andy Warhols Exploding Plastic Inevitable und die Joshua Light Show) und in London (Boyle Family, Electric Light Garden). Lightshows verloren in den 1970er Jahren an Terrain, neue Entwicklungen in der elektronischen Tanzmusik haben aber seit der Mitte der 1980er zu ihrer Wiederbelebung innerhalb der Rave-Kultur geführt.