Fluss ohne Ufer

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Auszug aus: Hans Henny Jahnn, Fluß ohne Ufer. Roman in drei Teilen, 2.Teil: Die Niederschrift des Gustav Anias Horn nachdem er 49 Jahre alt geworden war, Frankfurt a.M. 1959, S. 510
Willi Weismann Verlag München

Hans Henny Jahnn knüpft in seinem dreiteiligen Romanwerk Fluss ohne Ufer (1949) an das antike Modell der Allharmonie an. So gelingen seinen Protagonisten gleitende Übergänge zwischen Musik- und Naturerfahrungen, zwischen Kunstdiskurs und Empfindungen.

Nach einer intensiven, an Jean-Jacques Rousseaus Rêveries du promeneur solitaire (1782) erinnernden, Natur- und Körpererfahrung kann er seine musikalische Inspiration tatsächlich in die Vorlage des Chant des oiseaux (1528) von Clément Janequin eintragen und so an die Tradition des Vogelgesangs anknüpfen. Jahnns vitalistisches und organizistisches Weltbild gibt sich dadurch zu erkennen, dass ein Fischschwarm im Wasser dem Protagonisten zwar das ewige Gesetz von Fressen und Gefressenwerden, aber eben nicht Claude Debussys themenadäquate Oberflächenästhetik von La mer zu evozieren vermag; sie erlaubt es ihm, ebenso wie Olivier Messiaen und Arvo Pärt, Universal-Konzepte der harmonia mundi und kosmologische Weltdeutungen seit Platon und Aristoteles zu aktualisieren.


 

Werkdetails
  • Originaltitel: Fluss ohne Ufer
  • Datum: 1949 – 1961
  • Genre: Romatrilogie

Dieses Werk ist Thema in folgenden Texten