Ton-Bild-Relationen in der interaktiven Kunst

4 Vom Objekt zum Event: Aktionskunst

Während die interaktiven Arbeiten Rauschenbergs exemplarisch zeigen, wie Betrachterpartizipation an weiterhin materiell fassbaren Werken realisiert werden kann, stellt die Aktionskunst das objekthafte Werk selbst infrage: Allan Kaprow und George Brecht konzipierten Happenings und Events mit sehr offener Choreografie, die das Publikum in verschiedener Weise einbezogen und ebenfalls multimediale Elemente nutzten. Auch wenn eine technisch-kausale Wechselwirkung von visuellen und akustischen Elementen hier nicht gegeben war, so gestalteten die Besucher doch oft beides gleichermaßen, etwa wenn Brechts Event-Score Motor Vehicle Sundown eine Gruppe von Freiwilligen dazu auffordert, sich in ihre geparkten Fahrzeuge zu setzen und nach einer vorgegebenen Partitur verschiedene Scheinwerfer, akustische Signale, den Motor und mechanische Apparaturen wie Scheibenwischer oder Fenster zu bedienen.[8]

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