Wisla

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Filmstills
Courtesy Galerie Andreas Huber, Wien

In Wisla sieht man zwei Männer auf der Bank einer Tribüne sitzen – ihr Habitus und die Tonspur, welche die Massenstimmung bei einem Fußballspiel vermittelt, lassen vermuten, dass es sich um ein Trainerteam in einem Stadion handelt. Der Gegenschuss auf das Spielfeld bleibt jedoch aus, und die Reaktionen der beiden lassen kaum auf den Spielverlauf schließen, den sie als Verantwortliche auch nicht mehr beeinflussen können. Erst zum Schluss wird sichtbar, dass das Stadion des Vereins Wisla in Krakau leer ist, es weder Teams noch ein Spiel gegeben hat. Durch die Nichterfüllung von aus den Medien erlernten Wahrnehmungszusammenhängen wird nicht nur ein ritualisierter Verhaltenscode, der mit der Rolle des männlichen Trainers assoziiert wird, sichtbar gemacht, sondern auch gezeigt, wie Ton und referenzielle Gesten allein ein ganzes gesellschaftliches Ereignis imaginativ generieren können.