Sound Design

4.2 Subjektivierung

Wenn die Umwelt oder Teile davon aus der Wahrnehmungsperspektive einer Filmfigur dargestellt werden, spricht man von Subjektivierung. Eine deutliche Zunahme solcher akustischer Subjektivierungen in fein differenzierten Abstufungen, die den emotionalen Zustand der Figuren unterstreichen, zeichnet den Filmton seit den 1970er Jahren aus. Eine übergeordnete Strategie ist die Dissoziation zwischen akustischer und optischer Repräsentation. Unterscheiden sich beide signifikant voneinander, wird die fest gefügte Plausibilitätsbeziehung zwischen Ton und Bild empfindlich gestört. So können die Geräusche verschwinden, deutlich verändert werden oder es findet eine antinaturalistische Selektion statt, welche die Gewichtung der verschiedenen Klangobjekte verändert, wie beispielsweise in der Anfangsszene von Apocalypse Now, in der sich ein urbanes Setting in eine Dschungelatmosphäre transformiert.

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Schlagwörter:audiovisuelle Dissonanz
Zeitrahmen:ab 1970
Werkbeschreibungen aus diesem Text