Sonifikation

2 Der Klang im frühen wissenschaftlichen Experiment: Galileo Galilei

Galileo Galilei lieferte das erste und oft zitierte Beispiel einer Versuchsanordnung, das dem heutigen Sonifikationsbegriff sehr nahe kommt. Es handelt sich hierbei um das Experiment der schiefen Ebene, das zur Demonstration des Gesetzes vom freien Fall herangezogen wurde. Um die Beschleunigung einer rollenden Kugel zu bestimmen, positionierte er entlang der Ebene Glöckchen[4], die beim Anschlag der Kugel eine Zeitnahme ermöglichten.[5] Bemerkenswert ist hierbei, dass die akustische Anzeige unmittelbar beim Messen zum Einsatz kam und dadurch Empirie mit Theorie verknüpfte. Die Integration von Klang im wissenschaftlichen Erkenntnisprozess zur Zeit Galileis ist auch im Zusammenhang mit den septem artes liberales und ihren vier gemeinsam gelehrten Disziplinen Astronomie, Musik, Arithmetik und Geometrie[6] zu sehen.

In anderen Darstellungen sind es auch Saiten.  
Die septem artes liberales sind ein in der Spätantike entstandener Kanon aus sieben Studiendisziplinen, die aus dem Trivium von rhetorischen Fächern (Grammatik, Rhetorik, Dialektik) und dem weiterführenden Quadrivium von auf Zahlen basierenden Fächern (Astronomie, Musik, Arithmetik und Geometrie) bestanden.  
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Zeitrahmen:1500 – 1700
Werkbeschreibungen aus anderen Texten

Personen: Galileo Galilei